Rückblick auf den Kirchentag in Hannover

Das Quartiersteam im Einsatz
Bildrechte Christina Studtrucker

„Mutig, stark, beherzt“ – unter diesem Motto stand der Deutsche Evangelische Kirchentag 2025 in Hannover. Und genau so war auch unser Auftritt als Evangelische Jugend Unterfranken: Mit Jugendlichen aus Würzburg, Kitzingen, Markt Einersheim/ Castell und Bad Neustadt haben wir nicht nur teilgenommen, sondern kräftig mit angepackt.

Als Helfer:innen betreuten wir eines der vielen Quartiere – allerdings nicht irgendeines: Mit 385 Gästen war es das größte Quartier des Kirchentags. Unsere 25 Jugendlichen übernahmen Verantwortung in Schichten von abends 18:00 Uhr bis morgens 09:00 Uhr – Einlasskontrollen, Duschzeiten koordinieren, Nachtdienst, Frühstück ausgeben, Schließdienst. Eine große Herausforderung – und sie haben sie mit beeindruckender Energie und großem Pflichtbewusstsein gemeistert. Keine Klagen, keine Aussetzer, stattdessen Teamgeist, Humor und ein echter Einsatzwille. Von den Gästen gab es durchweg positives Feedback – ein großes Lob an unsere junge Truppe!

„Ich hätte nicht gedacht, dass es so Spaß macht, ab sechs Uhr morgens Brötchen auszugeben – aber irgendwie hatten alle einfachgute Laune.“ (Marco, 16)

Trotz der arbeitsintensiven Nächte blieb tagsüber Zeit, das bunte und vielfältige Programm des Kirchentags zu entdecken. Eindrucksvoll waren zum Beispiel die Bibelarbeiten mit Angela Merkel oder der Bischöfin Mariann Edgar Budde, die einst bei der Amtseinführung von Donald Trump mit klarer Stimme für das Evangelium einstand. Unsere Jugendlichen besuchten Podiumsdiskussionen über das Vertrauen in die Medien, hörten Vorträge über den kirchlichen Umgang mit sexualisierter Gewalt, diskutierten über den Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung und über patriarchale Strukturen in der Kirche.

„Ich war total überrascht, wie politisch und aktuell viele Themen waren – das war kein verstaubter Kirchentag, sondern richtig lebendig.“ (Tamara, 18)

Besonders berührend: das Taizé-Gebet zum Sonnenaufgang – dafür standen unsere Jugendlichen freiwillig um 3 Uhr morgens auf, bzw. sind nie ins Bett gegangen. Abends lockten Konzerte mit Gentleman, Jamaram, Judy Bailey, Bodo Wartke – und natürlich der stimmungsvolle Abendsegen unter freiem Himmel, umgeben von einem Meer aus Kerzen.

„Dieser Moment mit der Kerze in der Hand, mitten in der Menge, das ist einfach was ganz Besonderes.“ (Solveig, 21)

Am Ende waren wir müde – die Nächte waren kurz, oft blieb kaum mehr als fünf Stunden Schlaf. Aber das Gefühl, Teil einer großen, lebendigen Gemeinschaft zu sein, hat uns getragen. Diese Tage haben unsere Gruppe zusammengeschweißt, uns gefordert, inspiriert und tief bewegt.

Und eines ist sicher: Der nächste Kirchentag 2027 in Düsseldorf ist bei uns schon fest im Kalender eingetragen!